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Großlandschaft Nördliches Oberrhein-tiefland
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22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrhein-tiefland
Das nördliche Oberrheintiefland erstreckt sich auf Gebiete von Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Elsaß. Der Rhein bildet die Grenze zu den benachbarten Bundesländern, die Laute die Grenze zum Elsaß.

Das Oberrheintiefland entstand als Grabenbruch im Zuge tektonischer Verwerfungen, beginnend im Alttertiär. Der Graben wurde allmählich durch unterschiedliche Sedimente bis zum heutigen Niveau aufgefüllt.

Das nördliche Oberrheintiefland weist im Süden und Norden des rheinland-pfälzischen Anteils unterschiedliche Charakterzüge auf.

Im Südteil umfasst die Nördliche Oberrheinniederung (222) die mehrere Kilometer breite Niederung des Rheins mit Resten der Auenlandschaft (z. B. Altarme). Sie wird zur Niederterrasse durch eine abschnittsweise sehr markante Gestadekante abgesetzt.

Der nördlichste Abschnitt der Oberrheinniederung zwischen Nackenheim und Ingelheim wird systematisch als Teil der Untermainebene (232) angesehen. Dieser Abschnitt umfasst den sogenannten „Inselrhein“. Die Rheinaue ist hier vergleichweise schmal. Unterhalb von Mainz ist der Übergang zur Ingelheim-Mainzer Rheinebene (237) gleitend. Eine Besonderheit dieses Naturraums sind die großflächigen Dünensandgebiete mit Trockenvegetation.

Die Niederterrassen des Südteils sind Bestandteil des Vorderpfälzer Tieflands (221). Dieses bildet eine Wechselfolge von Lössriedeln als Ackerbaugebieten und Niederungen bzw. Schwemmfächern der aus dem Pfälzer Wald kommenden Bäche, die zum Teil sehr große Ausdehnungen aufweisen und die größten zusammenhängenden Feuchtgebiete, Wälder und Grünlandgebiete der Oberrheinebene beinhalten. Bei Frankenthal und Worms liegen flussparallele große Ebenen vor, die zusammen mit den Randgebieten der Niederung ein Schwerpunkt des Gemüseanbaus sind.

Die Weinbergslandschaft des Haardtrands (220) bildet den westlichen Rand der Oberrheinebene. Sie gehört zu den wärmsten Gegenden Deutschlands. Dies äußert sich z. B. im Gedeihen mediterraner Pflanzen wie Zedern, Feigen und Zitronen.

Das Rheinhessische Tafel- und Hügelland (227) ist ein eigenständiges Gebilde im Oberrheinischen Tiefland. Es entstand aus Meeresablagerungen mit Kalken, Mergeln, Tonen, Kiesen und Sanden im Mainzer Becken. Diese wurden durch geologische Vorgänge angehoben und teilweise von Löss überdeckt. Durch Erosion entstand ein Wechsel von Hochflächen mit Höhen bis über 270 m und Taleinschnitten oder Mulden. Das Klima ist mit Niederschlagsmengen von teilweise unter 500 mm/Jahr extrem trocken und warm. Damit gehört diese Landschaft zusammen mit den angrenzenden Gebieten im nördlichen Teil des Oberrheintieflandes zu den niederschlagsärmsten Gegenden Deutschlands. Die Fruchtbarkeit der Böden bewirkte, dass die Landschaft fast ausschließlich durch Ackerbau und Weinbau geprägt und ausgesprochen waldarm ist.

Im Nordwesten des Naturraums schiebt sich das Untere Nahehügelland (228) zwischen Hunsrück und Nordpfälzer Bergland. Im Westen schließt die Untere Naheebene (229) als weitgespannte Ebene an und vermittelt zum Rheinhessischen Tafel- und Hügelland. Beide Gebiete sind im Kern ebenfalls altbesiedeltes Kulturland und überwiegend durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt.

Landschaftsräume dieser Großlandschaft
220.0 Unterhaardt
220.1 Mittelhaardt
220.20 Nördliche Oberhaardt
220.21 Südliche Oberhaardt
221.1 Bienwald
221.101 Büchelberg
221.20 Kandeler Lössriedel
221.21 Erlenbach-Niederung
221.22 Mühlhofen-Rheinzaberner Riedel
221.23 Klingbachniederung
221.24 Herxheim-Offenbacher Lössplatte
221.3 Queichschwemmkegel
221.4 Schwegenheimer Lössplatte
221.5 Speyerbachschwemmkegel
221.6 Böhler Lössplatte
221.70 Freinsheimer Riedel
221.71 Isenachschwemmkegel
221.80 Frankenthaler Terrasse
221.81 Wormser Terrasse
222.1 Mannheim-Oppenheimer Rheinniederung
222.2 Speyerer Rheinniederung
222.3 Maxauer Rheinniederung
227.0 Wöllsteiner Hügelland
227.10 Rheinhessische Randstufe
227.11 Westplateau
227.12 Wackernheimer Randstufe
227.130 Ostplateau
227.131 Bretzenheimer Höhe
227.14 Laubenheimer Berg
227.20 Unteres Selztal
227.21 Mittleres Selzbecken
227.30 Gaustrassenhöhe
227.31 Nierstein-Guntersblumer Berg
227.400 Inneres Alzeyer Hügelland
227.401 Ilbesheimer Lösschwelle
227.41 Bolander Randhöhen
227.42 Göllheimer Hügelland
227.50 Mittleres Pfrimmtal
227.51 Unteres Pfrimmhügelland
227.6 Eisenberger Becken
228.00 Inneres Kreuznacher Lösshügelland
228.01 Äusseres Kreuznacher Lösshügelland
228.10 Waldalgesheimer Kalkmulde
228.11 Stromberger Talkessel
228.12 Horetriegel
228.13 Rochusbergdurchbruch
228.14 Rochusberg
229.00 Naheniederung
229.01 Büdesheimer Ebene
229.02 Ockenheimer Schwelle
232.00 Bodenheimer Aue
232.01 Mainmündungsaue
237.0 Mainz-Gaulsheimer Rheinaue
237.10 Gau-Algesheimer Terrasse
237.11 Mainz-Ingelheimer Sand




Lage in Rlp:

Gliederung der Großlandschaft: